Essen liegt im Trend. Das weiß jeder. Dass Essen auch an der Ruhr liegt, wissen nur Zeitgenossen, die wie ich in Essen groß geworden sind. Doch das spielt keine Rolle. Zumal Essen die letzte Großstadt war, in der das Essen im Trend lag.
Die Frage ist nur: Wie kam es dahin?
Man sollte annehmen, dass Essen zu allen Zeiten im Trend gelegen hat, weil die Menschheit seit eh und je hungrig war und nie zufrieden mit dem, was man ihr zum Essen vorsetzte. Dabei ging es fast immer um die Menge. Wer ein Kaninchen auf den Spieß steckte, wollte ein Wildschwein, und wer zwei hatte, glaubte Anspruch auf einen Ochsen zu haben.
Nicht anders verhält es sich mit den Autos. Wer eins hat, will zwei, und möglichst drei. Denn die Familien vergrößern sich.
Nicht nur in Essen an der Ruhr, auch in Berlin, wo ein Bayer namens Dobrindt dafür sorgt, dass die Autos ganz heftig im Trend liegen. Er hat nämlich ein Rezept für ein Auto am Spieß unters Volk verteilt, auf welches dieses lange gewartet hat. Er verspricht lackiertes Blech, so zart wie Spaghetti, sättigend wie Leberkäs und nahrhaft wie Pommes frites. Zusätzlich süß wie eine Bayerische Creme
Vor allem soll es nichts kosten, das Auto der Zukunft, weil unsere Besucher es bezahlen werden.
Ein merkwürdiges Rezept, finden Sie? Ohne Chancen jemals realisiert zu werden? Kann schon sein. Aber die Aufregung darüber wird die dummen Bayern und andere Schlaumeier ablenken von dem Thema, wie man mit den USA ein Handelsabkommen schließt, ohne dabei zur Mickymaus gemacht zu werden.
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Herr Siebeck,sollte ich aus Ihrem letzten satz ein grundrauschen der gelassenheit gelesen haben – mir ist jedenfalls danach solange es -basilikum,tomate,mozzarella-
365 kaesesorten- und rognons blancs in einem muenchner gasthaus gibt.
das problem hat Georg Schramm beschrieben (youtoube)der KRIEG reich gegen arm den hat reich schon laengst gewonnen, also, ist mit TTIP,das volk abkommandiert brave new shit
zu fressen und fuer die paar scheinbar besseren, ungluecklich weil nah den geschaeften
(Horaz)bleibt dann am Porsche zu nagen- Midas laesst gruessen-
mein mentor , nach aussen ein kapitalist,meinte in gut 200 jahren werden wir den sozialismus (erst) haben (die EA von Kapital hat er gehuetet wie einen augapfel)
Bon appetit
P.S. apropos und immer diese unsitte in D ,gerade wenn man die gabel im mund hat
wird man gefragt ob es schmeckt(in F oder I noch nie erlebt)-bei esskultur eruebrigt sich diese frage …
Ideologen gegen Gourmets: Wenn einer weiß, warum alles so gekommen ist, wenn einer die absolute Wahrheit kennt, wenn einer die Zukunft voraussagen kann, wenn einer weiß, was unser aller Glück zu sein hat, dann handelt es sich um einen Menschen, der eine Ideologie besitzt, die alles Weltgeschehen aus einem Punkt erklärt.
Den politischen Verbrechern verschafft sie ein gutes Gewissen, weil sie angeblich nur das Beste für alle wollen.Für den Normalverbraucher ist sie das Brett vor dem Kopf, das sie am logischen Denken hindert.
Der Gourmet ist ein Mensch, der die Gegenwart zu genießen versteht. Zwar weiß er, daß die Gegenwart höchst unvollkommen ist, daß man sie also verbessern kann, aber er weiß auch, daß es keine Paradiese auf Erden gibt. Wohl aber Oasen, in denen man sich einrichten kann.
Der Ideologe dagegen ist ein Utopist, der vorgibt, an das Zukunfsparadies zu glauben.
Die Kunst, das Leben richtig zu genießen, bleibt deshalb ein hervorragendes Mittel, die unduldsamen, totalitären und inhumanen, arroganten Ideologien unserer Zeit abzubauen.