Der Reiz einer fremden Stadt besteht fast immer aus mehreren Komponenten. Gepflegte alte Häuser gehören dazu, Laubbäume, ebenfalls alt und gepflegt, sind für meinen Geschmack unerlässlich, sowie Enten am Wasser, Hunde an der Leine und ein gelegentlicher Geier, der unter den Enten und Hunden gründlich aufräumt. Wo sonst noch aufgeräumt werden muss, entscheiden die Hanseaten selber. In Hamburg ist jegliche Tätigkeit streng reglementiert, ob es sich um die Erlaubnis handelt, einen Kleindampfer zu steuern oder eine Mücke zu erschlagen. Einen Hanseaten beobachtete ich, der sich bemühte, eines dieser Buddelschiffe zu bauen, wie sie von den Touri sten gern als Souvenir gekauft werden. (Hamburg ist auch eine wohlhabende Hafenstadt!). Die Flasche rutschte ihm jedoch aus den Händen, worauf sie auf dem Jungfernstieg zerschellte wie das Pausenzeichen des Arte TV- Kanals. Was die Kunst angeht, so ist Hamburg gut aufgestellt, wie das heute genannt wird. Zum Beispiel, wenn vor meinem Hotel eine waschechte Nazi-Frau aus Beton den Eingang bewacht. Komplett mit einem Brotkorb (ebenfalls Beton), der einem Erntedankfest alter Art neues Leben einhauchen könnte. Aber die Hansestadt liegt nicht umsonst an der Alster mit ihren vielen Anlegestellen für Schiffe in allen Größen. Eines habe ich gesehen, das war so groß wie ein zehnstöckiger Wohnblock einschließlich Doppelgarage und Pool. Die 4000 Leute, die das Schiff bewohnen, hatten es per Fallreep verlassen und trieben sich in Sankt Pauli herum, wo sie auf die Bremer Stadtmusikanten zu treffen hofften, oder wenig stens einen Geier. Wir trafen uns dann mit Madeleine Jakits im Hotel Vier Jahreszeiten, und zwar nicht im Restaurant Haerlin, wo die Eintrittspreise die zwei Sterne wiederspiegeln, sondern den “Jahreszeiten Grill“. Dort wartete eine Überraschung auf uns, indem sie in der Küche genau die Räucheraal-Rührei-Oper wieder aufführten, auf die der Wirt des „Fischereihafen Restaurants“ so stolz war. Da es sich um eine Hamburger Spezialität handelte und eben falls vorzüglich schmeckte, verabschiedeten wir uns mit dem üblichen Mors, Mors.
-
Suche
Archive
- Oktober 2015
- September 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- November 2014
- Oktober 2014
- September 2014
- August 2014
- Mai 2014
- April 2014
- Februar 2014
- Januar 2014
- Dezember 2013
- November 2013
- Oktober 2013
- September 2013
- August 2013
- Juli 2013
- Juni 2013
- Mai 2013
- April 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Februar 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
Hanse Küche.
In Hamburg sind die Nächte lang. Und das nicht nur auf der Reeperbahn nachts um halb eins. Um alle Reize dieser Stadt zu entdecken, muß man schon rund um die Uhr auf den Beinen sein. Einige meinen: Hamburg bedeutet für den Sex, was Las Vegas für das Spielen ist.
Die von Hamburg-Besuchern am häufigsten gestellte kulinarische Frage lautet: Wo kann man am Hafen gut Fisch essen? Kenner wissen, dass das in Hamburg gar nicht so einfach ist. Zu den Ausnahmen gehört das Fischereihafen Restaurant.