KÜNSTLICH IST NICHT GLEICH KUNST

Frau HoffmannKein Bundesbürger wird sich später darauf herausreden können, er habe nichts gewusst. Diese kollektive Ausrede der Deutschen hat nach dem letzten Krieg noch einigermaßen funktioniert. Damit kann sich heute niemand mehr entschuldigen. Sogar die letzte Aktivistin der Mein-Name-ist-Hase-Fraktion, unsere beliebte Kanzlerin, macht sich nur lächerlich, wenn sie das Dummchen aus der Uckermark spielt angesichts der Mithilfe unseres Geheimdienstes an der welt­weiten, großen Ausspähaktion.

Nun gibt es viele Zeitgenossen, denen sind ihre Grundrechte egal, solange das Kilo Grillfleisch nicht mehr kostet als eine Sechserpackung Leichtbier. Das aber sind genau jene Konsumenten, die sich in unserer Konsumwelt bewegen wie die Affen im Zoo. Finden sie eine Spinne zwischen den Bananen, kreischen sie vor Wut, aber der Anblick eines Sauriers lässt sie kalt, weil sie sich sagen: Saurier sind ausgestorben.

Im Grunde haben sie Recht. Was aber ist mit den Warnungen der Presse vor giftigen Rückständen im Blumenkohl, vor Hormonen in Hähnchen, vor den Mastmethoden der Bauern und ihren Missbrauch von Insektiziden?

Unseren Medien kann man keine Vorwürfe machen. Sie informieren immer wieder und immer besser über die Skrupellosigkeit unserer Nahrungsmittelindustrie. Es gibt ausführliche Fernsehbeiträge; Tageszeitungen bringen seitenlange Enthüllungen; Autoren wie Hans-Ullrich Grimm („Die Suppe lügt“) schreiben ein Buch nach dem anderen, wie die großen Konzerne Milliarden verdienen, indem sie unser Essen denaturieren.

Die vorläufig neueste Untersuchung über moderne Lebensmittel, ihre Naturferne und ihre Montage, veröffentlichte der SPIEGEL in einer Titelgeschichte der Nummer 31 vom 29.7.2013. Ein weiterer Baustein in der Beweiskette zum Mord an der Natürlichkeit unseres Essens. Sollte man lesen; damit später niemand sagen kann, er habe von nichts gewusst.

2 Comments | Hinterlasse einen Kommentar

  1. Dieter |

    Unsere Eß- und Trinkgewohnheiten werden duch die Nahrungsmittelkonzerne stark manipuliert.
    Feind unserer Gesundheit sind die denaturierten und chemisch
    veränderten Lebendsmittel.
    Da unsere Politiker durchweg an ihren Posten klebende Schlappschwänze sind,
    die sich von den Lobbys der Bauernverbände und der Industrie flachlegen,
    ist von Berlin in Sachen gesunder Nahrung nichts Positives, außer Warnungen zu erwarten.

  2. Udo Eickenberg |

    Frei nach Arno Schmidt:

    Das Volk kennt Kunst nur in zwei Verbindungen: Honig und Dünger!

Schreibe einen Kommentar