UNAUSWEICHLICHE ANFÄNGE

Frau HoffmannHier ist endlich mal wieder ein gute Nachricht. Sie betrifft in erster Linie die Biertrinker, und ob sie hält, was sie verspricht, wird sich noch herausstellen.

Wie ich dem Wirtschaftsteil meiner Tageszeitung entnehme, verzeichnen private Kleinbrauereien einen deutlichen Zuwachs im Gegensatz zu den alten klassischen Bierbrauern. Einen Zusatz nicht an getrunkenem Bier, sondern an Häusern, die das Bier herstellen.

Das ist meine Prognose seit Jahr und Tag, dass nämlich kleine, Qualität produzierende Betriebe sich vermehren werden, und zwar als Reaktion auf die Massenproduktion im allgemeinen. Das betrifft natürlich in erster Linie die Landwirtschaft. Eine ökologische Obst- und Gemüseproduktion ist heute kein Sonderfall mehr, sondern kennzeichnend für die gesteigerten Informationen der Verbraucher. Wer immer wieder auf die Mängel industrialisierter Lebensmittel hingewiesen wird, sei es Gift im Salat oder Pferdefleisch wo Rindfleisch draufsteht, der glaubt schließlich gar nichts mehr und sinnt auf Abhilfe. Deshalb haben sie Konjunktur, die klei­nen, neuen Brauereien, die Käsereien, die Verfertiger von selbstgemachten Konfitüren und Pralinen, die gewissenhaften Bäckereien, die Kräutersammler und Bio-Imker – kurzum, wer die Schnauze voll hat von all dem Dreck, den uns die in Massen produzierende Industrie zumutet, der reagiert wie unzufriedenen Konsumenten und wütende Bürger überall reagieren. Das ist unausweichlich; es ist der Prozess, an dessen Ende die Rebellion steht.

3 Comments | Hinterlasse einen Kommentar

  1. Jeeves |

    Stimmt. Ich bin so einer. Bei Gemüse, Fleisch, italienischen Zutaten, etc.
    Und natürlich auch beim Bier: Zum Glück gibt’s hier in der Nähe einen Bierhändler, der zig Sorten Bayrisches Bier verkauft. Namen, die man (hier im Berliner Süden) noch nie gehört hat. Bayerische Sorten, und nix sonst. Der Clou: der Ladenbetreiber ist weder Bayer oder Deutscher; keine Ahnung, wo der herkommt, undefinierbar (und wortkarg); irgendwas zwischen Lettland und Pakistan.

  2. Dieter |

    Dennoch, es wird dauern, bis der Letzte merkt, daß Qualität etwas kostet.

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