ARGUS & CO

Frau HoffmannDie Aufmerksamkeit, die manchen Texten im Internet zuteil wird, findet man im allgemeinen nur im Kunsthandel, wenn es darum geht, einen echten Mondrian von einem gefälschten zu unterscheiden. Bei meinen Lesern aber schrillen schon die Alarmglocken, wenn ich p und b verwechsele.

Weil sie mir nichts Böses wollen, die aufmerksamen Leser, vermuten sie, ich hätte mich vertippt, als ich unlängst Papst (wie: der Hl. Vater) als Pabst eintippte und nicht korrigierte.

Wer sich bei p und b vertippt, der muss schon einen schweren Augenfehler haben. Denn die beiden Buchstaben liegen auf der Tastatur so weit voneinander entfernt wie Stuttgart von Berlin auf der Deutschlandkarte von Michelin. (Das ist jetzt glatte Schleichwerbung, aber die fällt niemanden auf, weil wir ununterbrochen mit Werbung überschüttet werden.)

Bevor jetzt der aufmerksame Leser betroffen überlegt, was das denn für ein Leiden sei, und wie ich damit unbeschadet über die Straße käme, möchte ich erklären wie ein Mensch, dessen Augen in Ordnung sind, ein b schreibt, wenn ein p gefragt ist. Es liegt am übernächsten Wort. Das war in meinem Text der Name Peer Steinbrück. Als ich nun das Wort Papst tippe, sehe ich bereits den Namen des Kanzlerkandidaten am Horizont aufgehen wie einen Hefeteig, dessen Mitte unübersehbar durch ein b gekennzeichnet ist. Also tippe ich b, obwohl ich erst bei Benedikt XVI bin und habe gleichzeitig eine weitere Schleichwerbung untergebracht: B wie Bentley.

Das nennt man die Kunst des Schreibens.

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