Diese Beschreibung trifft in Dresden auf ein Restaurant zu, das diesen Schmäh nicht verdient. Obwohl es direkt unterhalb der barocken Attraktionen der Stadt liegt, dazu noch im Wasser, nämlich in der Elbe, und ein ausgedientes Schiff ist. Zudem ist es ein italienisches Restaurant und trägt als Namen den kunsthistorischen Kalauer „Kahnaletto“. Das ist, zugegeben, ein bisschen viel.
Aber sieh da: der „Kahn“ wird nicht von Touristen gestürmt, er ist nicht billig und schäbig, und das Essen ist durchaus akzeptabel. Vor allem ein Fensterplatz, mit der Elbe zu Füßen, kann ganz unterhaltsam sein, wenn man den Gastro-Salat-2012 nicht so spannend findet. An manchen Tagen kann man hier Möwen betrachten oder Krähenschwärme; immer ein paar Ruderer, die allein oder mit anderen sich von der Strömung treiben lassen, sowie hie und da einen Lastkahn, sowie ein Motorboot bei dem Versuch, sich in die Lüfte zu erheben. An der Augustusbrücke betrachte ich respektvoll die Hochwassermarken von 2002, bin aber auch beeindruckt von der Qualität der Lammkeule die uns hier vorgesetzt wird. Sie ist comme il fault! Der leicht aufdringliche Sangiovese-Verschnitt passt sich dem aromatischen Fleisch widerspruchslos an, nachdem wir uns einig waren, dass auch die auf barocken Kuppeln herumstehenden Figuren aufdringlich vergoldet wurden. Der unterdrückte Fluch „Mit meinem Soli!“ eines Touristen aus Villingen-Schwennigen
blieb unverstanden, da die Menge auf den Brühlschen Terrassen nur Japanisch sprach.
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Schmäh ist nicht Schämung. Dieser Fehler ist Ihnen schon in den von mir geschätzten Büchern über Wien, die Sie geschrieben haben, aufgefallen. Herr Horowitz kann Sie aufklären, denke ich. Schreiben Sie weiter, wir brauchen Sie.
Schämung muß Schmähung heißen. Mes excuses.